Was ist das Problem an Kunststoff?
Es dauert Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte, bis sich Kunststoffe in der Natur zersetzen, und was mit Mikro- und Nanoplastik geschieht, ist noch immer ein Rätsel. Da wir nicht wollen, dass die Mülldeponien oder die Plastiksuppe in unseren Ozeanen wachsen, brauchen wir eine Lösung. Für viele gibt es nur eine: Kunststoff als wertvolle, wiederverwertbare Ressource zu sehen, die Recyclingwirtschaft zu unterstützen und in intelligenteres Recycling zu investieren.
Problem Nr. 1: Von den rund 8,3 Milliarden Tonnen Plastik, die bis 2017 weltweit in Umlauf gebracht wurden, wurden nur etwa neun Prozent recycelt¹.
1
Der Großteil landete in Müllverbrennungsanlagen, auf Deponien oder sogar in der Umwelt.
Problem Nr. 2: Eine saubere Abfalltrennung und die Herstellung sortenreiner Recyclingmaterialien erfordern enorme Investitionen, die sich viele Länder nicht leisten können.
Auch höher entwickelte Länder wie Deutschland stehen vor großen Herausforderungen. Nach Angaben des Branchenverbands „Plastics Europe“ werden von den 46 Kilogramm Kunststoffabfällen, die jeder Deutsche pro Jahr produziert, nur 16 Kilogramm recycelt, d.h. eingeschmolzen und zu neuen Produkten verarbeitet. Zwei Kilo landen auf der Mülldeponie, die restlichen 28 Kilo Kunststoffabfälle werden in der Müllverbrennungsanlage „thermisch verwertet“, um Strom oder Wärme zu erzeugen. Dadurch werden zwar Kohle oder andere fossile Brennstoffe eingespart, aber die zur Herstellung des Kunststoffs verwendete Energie wird verschwendet.
1 '
What a Waste 2.0
' Report, World Bank